Die Chronik der Schachfreunde Nabern e.V. (Teil 1)
Im Jahr 1965 wurde in Nabern der Grundstein für den heutigen Verein der Schachfreunde gelegt. Die Freunde Christian Baldermann, Peter Baldermann, Karl Blind und Dietmar Schulz fanden bei Eugen Gall, damals Hausmeister der Grundschule, die notwendige Unterstützung in fachlicher und organisatorischer Art. Vom Wohnzimmer der Familie Gall wechselte die Gruppe noch im selben Jahr in den kleinen Übungsraum des Naberner Rathauses.
Weitere Zugänge im Jahr 1966 waren in der Reihenfolge Günter Runk, Hermann Gölz, Kurt Jäger, Herbert Schweigert, Richard Moll, Siegfried Falkenstein und Gerd Stromeyer. Bereits zwei Jahre später, im Herbst 1968, trat der Verein dem Württembergischen Schachverband bei und startete zur ersten Spielrunde in der untersten Spielklasse, damals B-Klasse Esslingen/Nürtingen.
Die Verbandsspiele wurden teils im Bürgersaal des Rathauses, teils in der Grundschule ausgetragen. Organisatorisch war das nicht immer leicht, da der Bürgersaal Sonntag morgens auch als Übungsraum des Posaunenchors diente. In den Klassenzimmern herrschte jedoch striktes Rauchverbot, das sich damals sehr schwer durchsetzen ließ.
Am 1.3.1969 schlossen sich die Schachfreunde dem Sportverein an, Schachfreund Eugen Gall wurde zum Abteilungsleiter gewählt.
Mit dem Bau eines neuen Kindergartens 1970 stellte die Gemeinde Nabern den Vereinen nach entsprechenden Umbauten den „Alten Kindergarten“ zur Verfügung. Geradezu optimale Bedingungen fanden nun auch die Schachfreunde vor, ein Belegungsplan der Gemeinde sicherte schon damals einen reibungslosen Vereinsbetrieb.
Unter der erfolgreichen Führung Eugen Galls wuchs die Abteilung im rasanten Tempo, so daß 1970 zwei komplette Mannschaften gemeldet werden konnten. Viele Mitglieder aus den Nachbargemeinden Weilheim, Neidlingen, Hepsisau, Holzmaden, Kirchheim, Ötlingen, Dettingen, Bissingen, Zell und Notzingen stärkten die Abteilung, gleichzeitig wurde der Ruf nach Eigenständigkeit immer lauter.
Am 9.10.1971 wurde im Gasthaus Rößle in Nabern in einer außerordentlichen Versammlung die Loslösung vom Sportverein Nabern beschlossen. In geheimer Wahl stimmten von 19 anwesenden Schachfreunden 15 dafür, 3 dagegen, bei einer Stimmenenthaltung.
Am 9.2.1972 wurde die Satzung errichtet. Der Verein wurde als „Schachfreunde Nabern e.V.“ beim Amtsgericht Kirchheim unter Teck eingetragen. Zum 1. Vorsitzenden wurde Eugen Gall gewählt, zum 2. Vorsitzenden Matthias Eisenhuth. Im weiteren Ausschuß waren vertreten: Kurt Jäger als Schriftführer, Hermann Gölz als Kassier. Richard Moll und Siegfried Falkenstein waren die Beisitzer.
Ein Höhepunkt in der noch jungen Vereinsgeschichte war der Bau der Freischachanlage im Innenhof des „Alten Kindergartens“. Einschließlich der Großfiguren wurde die Freischachanlage am 21.10.1973 im festlichen Rahmen durch Herrn Bürgermeister Erwin Kreher an die Schachfreunde übergeben. Anläßlich dieses Ereignisses fand ein Simultanspiel mit Großmeister Klaus Darga, dem heutigen Bundestrainer der Nationalmannschaft, statt.
Einen schweren Rückschlag mussten die Schachfreunde 1977 hinnehmen, als es im Verein Unstimmigkeiten bezüglich der Gestaltung des Vereinslebens gab. Der Verein teilte sich in zwei Lager mit unterschiedlichen Meinungen. Der Austritt des 1. Vorsitzenden und ca. eines Drittels der Vereinsmitglieder war der unrühmliche Höhepunkt der Auseinandersetzungen.
Dieser Einschnitt markierte jedoch gleichzeitig den Beginn einer neuen Ära mit dem 1. Vorsitzenden Dietmar Schulz. Er verstand es, den Verein binnen kurzer Zeit zu festigen und wieder zur gewohnten Kameradschaft zu führen. Erfreulicherweise wuchs auch das Spielniveau. 1986 stieg die 1. Mannschaft in die Landesliga auf.
1988 übernahm Dr. Schweizer die Verantwortung als 1. Vorsitzender der Schachfreunde Nabern e.V. Experimentierfreude, Weitsicht und Engagement sind die Kennzeichen seines demokratischen Führungsstils. Spielbetrieb sowie Veranstaltungen auf Kreis- und Bezirksebene wurden zur Routine.
Bereits 10 Jahre später, im Frühjahr 1998, stellte sich Dr. Schweizer leider nicht mehr zur Wahl. Mit Karl-Heinz Ilzhöfer wurde ein kompetenter Schachfreund gefunden. Ein aktiver Spieler, der zudem bereit war, über das Schachspiel hinaus zu organisieren und zu koordinieren. Der Übergang war fließend. Die innovative Weiterführung des Vereins war gesichert.
Die seit 1970 bestehende Jugendabteilung, flankiert mit dem Programm Schule – Verein, wurde weiterhin erfolgreich betreut und gefördert. Das volle Stimmrecht für Jugendliche ab 14 Jahren wurde eingeführt. Mit Stefan Fink, Jan Jäger, Alfred Keller, Günter Keller, Roland Schilpp und Martin Vogel befinden sich im Jubiläumsjahr 1997 sechs Spieler aus der eigenen Jugend in der 1. Mannschaft.
Ab 1999 spielt Nabern mit drei Mannschaften, im Bezirk, in der A- Klasse und in der B-Klasse. Mit Minh Cuong Tran setzt sich der Erfolg der Jugendarbeit fort. Wieder hat sich ein talentierter Spieler aus den eigenen Reihen seinen Stammplatz in der ersten Mannschaft erkämpft.
Kurt Jäger, 1999
Dietmar Schulz, ehemaliger Vorsitzender
Kurt Jäger, ehemaliger Pressewart