Der 8. Spieltag der Bezirksliga B Neckar/Fils ergab einen seltenen Lokalkampf zwischen SC Kirchheim und die SF Nabern. Der SCK gewann daheim in freundschaftlicher Atmosphäre gegen die SFN etwas zu hoch mit 6:2 und verteidigte damit die Tabellenführung.
Nabern trat ersatzgeschwächt an und musste zudem noch die Bretter 2 (an Flogaus) und 8 (an Schäfer) kampflos abgeben. Nach über einer Stunde einigten sich Fronmüller und Günter Keller am Brett 4 auf ein Remis. Aus einer Réti-Eröffnung hatten sich beide um die Bauern c4-d5 verhakt und sahen dann auch keine Chance mehr auf taktische Vorteile.
Thomas Köhler (6) gab nach einer weiteren Stunde auf. Gegen Cernomorenco hatte er sizilianisch verteidigt und verlor früh den ins frei gewordene Zentrum unbedacht vorgerückten d-Bauern. Unter der Deckung der zwei nun zentral postierten Türme konnte Weiß langsam aber sicher die Läufer gegen den noch nicht rochierten schwarzen König aufmarschieren lassen. Auch Bernd Koch und Fridmann (7) spielten sizilianisch. Nach einem frühen Figurentausch hatte Schwarz einen Mehrbauern gegen Aktivität bei Weiß gewonnen. In Folge wurde das Zentrum jedoch stets konsequent geleert. Das Turmendspiel mit drei Mehrbauern entschied dann Fridmann für sich.
SCK führte nun mit 4,5:0,5. Die restlichen Bretter aber waren hart umkämpft und SCK-Mannschaftführer Flogaus meinte: „Wie gut, dass wir zwei kampflose Punkte haben.“
Als Dritter verteidigte sich Keuper gegen Karl-Heinz Ilzhöfer (5) sizilianisch. Beide tauschten früh die ins Zentrum ausgerückten Damen ab. Über die d-Linie ließ Weiß seine Angriffe laufen. Die verbissene schwarze Verteidigung führte in ein sehr offenes Turmendspiel und in ein Remis.
Schneiders Pirc-Verteidigung gegen Cuong Minh Tran (3) ließ ihn einen Bauern im Zentrum verlieren. Weiß manövrierte weiterhin geschickt seine Figuren, schwächte dadurch beträchtlich den Königsflügel und eroberte einen weiteren Bauern. Nach dem Damentausch stellte weiß den strategisch wichtigen Bauern e4 ein, wurde somit buchstäblich an die Wand gedrückt und musste noch Turm für Bauern geben.
Am Spitzenbrett sah sich Vogel gegen Ganter längst schon dem holländischen „Stonewall“ gegenüber. Er ließ sich nie auf einen angebotenen Figurenabtausch ein, was Schwarz einen Angriff auf den Königsflügel ermöglicht hätte. So blieb auch die Bauernmauer lange erhalten; Schwarz setzte immer offensichtlicher zum Angriff auf den Königsflügel an; während weiß mit drei Bauern auf dem Damenflügel schon zur 6. Reihe vorrückte. Nach dreistündiger Spielzeit gab der SCK-ler in gedrückter Stellung und knapper Bedenkzeit auf.
Am 2. April gastiert der SCK im Endspiel um die Meisterschaft bei Göppingen II. Während Nabern Plochingen empfängt, darf Fils-Lauter kein Wunder gegen Wernau gelingen.
19.03.2017, cu/hh/ck