Den erhofften Sieg gegen die DWZ-schwächere Gastmannschaft vom SV Dicker Turm Esslingen hat sich die erste Mannschaft unnötig verspielt. Den starken Kampfgeist der Esslinger bedingt durch den Willen, die Scharte ihrer letzten Niederlage auszuwetzen, haben die Naberner bitter mit 3,5 : 4,5 zu spüren bekommen.
Karl Moll (4) spielte die ruhige Englische Eröffnung gegen Hempel und remisierte früh in einer ausgeglichenen Stellung im Endspiel. Mit der Abtauschvariante in der Französischen Verteidigung hatte Christoph Kandler (8) Limleys Dame in die freie Mitte gelockt und mit Mehrfachangriffen und -drohungen vielversprechende Möglichkeiten erspielt. Diese Chancen ließ er aus und schlug stattdessen einen vergifteten Bauer. Kandler verlor Konzept, Turm und dann das Spiel. Jugendstar Michael Stiefelmeyer (6) überzeugte gegen von Olnhausen wie auch schon im letzten Spiel – diesmal durch Geduld und gute Nerven. In einer komplizierten Stellung in der Englischen Partie schlug Stiefelmeyer durch einen zur rechten Zeit begonnenen Schlagabtausch mit seinem Angriff bis in die Königsfestung durch. Thomas Köhler (7) hatte im geschlossenen Sizilianer gegen Doleschal zwischendurch durch geschickte Verteidigung eine Qualität mehr. Er gab den Vorteil jedoch wieder aus der Hand und musste Remis geben. Im Damenbauernspiel verlor Karl-Heinz Ilzhöfer (5) gegen Duran bereits im 10. Zug durch Unaufmerksamkeit einen Springer. Die Partie zog sich noch durch die raumgreifende schwarze Bauernkette hin, jedoch war die Niederlage nicht mehr abzuwenden. Am Brett 1 war Martin Vogel gegen Speicher einem unorthodoxen Trompowsky-Angriff ausgesetzt. Vogel erarbeitete sich einen Bauernvorteil. Auf der offenen b-Linie traten die Schwerfiguren gegeneinander an. Speicher drang dann über c6 und die Grundreihe in die Stellung von Vogel ein und setzte Matt. Zwischenstand 2:4 für die Gäste.
Cuong Tran (2) hatte gegen Fuchs in der Aljechin-Verteidigung Raumvorteil und einen Königsangriff inszeniert. Fuchs wehrte gekonnt den Angriff ab und leitete in ein Endspiel. Beide gaben sich mit Remis zufrieden in einer leicht schlechteren Stellung für Tran. Die Gäste hatten 4,5 Punkte und sicherten sich die 2 Mannschaftspunkte. Günter Kellers (3) eigenwillige Caro-Kann-Eröffnung überraschte seinen Gegner Stüben. In einer französischen Konstellation konnte Keller am Damenflügel überzeugen und erarbeitete sich Bauernvorteile. Das Endspiel war ihm anschließend nicht mehr zu nehmen.
Um den Abstieg zu entgehen, müssen die Naberner sich noch mehr konzentrieren und die Ersatz-Situation besser lösen. Am 22.10.2017 ist Nabern 1 zu Gast bei SC Geislingen 1.
Nabern, 08.10.2017, cu/ck