Zu Gast in Plochingen konnte die zweite Mannschaft am Sonntag erfolgreich den 7. Spieltag mit 5 Punkten für sich verbuchen.
Krankheitsbedingt musste Traier spontan das Spitzenbrett übernehmen. Für die Partie hatte er aber nur bis 11 Uhr Zeit. Bemerkenswert nervenstark gelang ihm diese Punktlandung kurz nach dem berühmten Plochinger Glockenspiel. Sein Gegner unterschätzte bei der Damenbauereröffnung das Zusammenspiel des aktiven Damenläufers und –springers, die am Damenflügel sehr bald für Bauerngewinn und Unordnung in des Gegners Reihen sorgten. Der schwarze Gegenstoß wurde elastisch abgewehrt und kostete den Gegner letztlich einen Turm. Ihm folgte Kheder Hassan (2) in einem Läuferspiel, das sich zu einer Art Giuco pianissimo entwickelte. Mit taktischem Scharfblick gruppierte er die Figuren offensiv um, in Folge der Weiße die Qualität einbüßte. Im Weiteren erhoffte sich sein Gegner, sich mit einer verteidigungsfähigen Stellung zu halten. Als ein Schmerzensschrei von diesem Brett durch das Spiellokal erschallte, war kein Zweifel, dass die Assassinen-Hand mit einem kombinatorischen Stich den Kampf jäh beendet hatte. Bei Ilzhöfer (4) hatte sich in der Pirc-Verteidigung entgegengesetzte Rochaden ergeben. Sein weißer Gegner kam bei dem gegenseitigen Anrennen mit zwei Mehrbauern heraus. Doch er hielt gegen den weiteren Ansturm stand und wickelte ins Remis ab. Scheffel (6) bekam aus seiner französischen Verteidigung eine anspruchsvolle beiderseitige Chance innewohnende Stellung aufs Brett. Die Bauern verhakten sich im Zentrum. Die Figuren suchten die besten Felder. Ein weißer Turm verließ sich dabei auf den schwachen Bauern d4. Scheffels gekonnten Blick entging dies nicht, worauf er einen Springer den Bauern nehmen ließ und in Vorteil kam. Mit je zwei Leichtfiguren ging er ins Endspiel. Die Weiße manövrierte den einen Spring ins tödliche Abseits und den anderen zur Aufopferung der verbliebenen Freibauern. Scheffel bewies mit Springer und Läufer gegen den nackten König seine Endspielkunst. Hans-Martin (5) konnte gegen seinen starken Gegner in dessen Benkö-Wolga-Gambit-Verteidigung den Mehrbauer mit gutem positionellen Spiel halten. Der Schwarze tauschte Figur gegen Bauern ein, um mit seinen Bauern am Damenflügel mehr Druck zu erhalten. Diese konnten letztlich nicht durchmarschieren und das Spiel endete Remis. Als Letzter schloss Kandler (3) den Spieltag mit einem Sieg gegen seinen gewitzten Gegner, der sich in der Caro-Kann-Verteidigung billigend einen Bauer hat schlagen lassen und dafür gekonnt Initiative erhielt. Nach langem Druckspiel ließ Kandler den Mehrbauern gehen und entfaltete schlagartig seine Figuren, was in kurzer Zeit zu Qualitätsgewinn führte. In akuter Zeitnot und durch massive Bedrängung zweier Türme ließ der Schwarze seinen Läufer einstehen. Das Spiel war aus.
Damit bleibt die zweite Mannschaft Tabellenführer in der Kreisklasse Es/Gp.